Historismus: Verfall des Jobst-Brunnen in Darmstadt

Tausende Reisende und Touristen ziehen täglich auf dem Weg zum Hauptbahnhof an diesen schönen, feingliedrig mit hübschen Muschelkalk ausgestatteten Brunnen vorbei und Fragen sich warum die Stadt Darmstadt dieses einzigartige Kunstwerk aus der Zeit des Jugendstils schon seit Jahren verwahrlosen lässt.

Künstlerisches Jugendstil-Werk und Kulturdenkmal Wandbrunnen am Tempel

Als Teil der Jugendstil-Gesamtanlage am Hauptbahnhof führte der Bildhauer Heinrich Jobst, bekanntes Künstlerkoloniemitglied, Anno 1912 dieses künstlerisch bedeutende Werk nach der Entwurfsplanung von Friedrich Pützer am Platz vor dem Fürstenbahnhof aus. Es gibt Städte, die wären froh ein solches Zeugnis der Baukunst zu besitzen. In Darmstadt dagegen ließ man es seit Jahren wasserlos und graffitibeschmiert bis zur Unkenntlichkeit verfallen. Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes hat viel Geld verschlungen. Für diesen Brunnen hatte es offensichtlich und unverständlicherweise nicht mehr gereicht (s. auch Artikel im DA Echo vom 16.08.10 "Mängel und Schandflecke am Hauptbahnhof" u. Artikel der FR vom 16.08.10 "Spaziergang zu Schandflecken").  


Update: Auch nach zwei Jahren kam keine Bewegung in die Sache. Im Rahmen der 100 Jahrfeier des Darmstädter Jugendstil-Bahnhofes 2012 wurde zwar die Pützer-Anlage mit in die Feierlichkeiten einbezogen, aber der Jobst-Brunnen wurde nicht saniert. Der Verfall und die Graffitibeschädigungen am Jugendstilbrunnen haben inzwischen noch weiter zugenommen. Nach neuester Meldung soll wohl 2015 endlich mit der Sanierung begonnen werden.

Update: Und wieder nichts mit der Sanierung: Wir schreiben jetzt das Jahr 2023: Passiert ist in den vergangenen Jahren nichts!

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